Dies wir ein etwas kürzerer Bericht den wir haben "keine Zeit". Zum ersten Mal in über zwei Jahren bekommen wir Besuch aus Deutschland und wir wollen die wenigen Tage mit Anna und Teresa gemeinsam verbringen und nicht vor einem Computerbildschirm.... Unsere letzten Tage in Japan waren ein krönender Abschluss unserer fast drei Monatigen Zeit im Land der aufgehenden Sonne. Wir verbringen die letzten Zwei Tage bei dem Ehepaar Motoyuki in Osaka. Sie hatten uns acht Wochen zuvor im Norden von Hokkaido bei einem Gespräch im Schwimmbad zu sich eingeladen und seitdem Kontakt zu uns gehalten. Die Kommunikation ist nicht einfach denn sie sprechen kaum englisch. Mit Sprach App und Zeichensprache klappt es dann aber ziemlich gut mit der Verständigung. Die beiden ziehen wirklich alle Register. Wir fühlen uns fast ein bisschen wie auf einer perfekt organisierten Tour. Wir werden mit traditionellen Speisen aus der Region Osaka bekocht und in zwei erstklassige Restaurants ausgeführt und essen das beste Rindfleisch unseres Lebens. Unser Flug nach Bangkok startet erst kurz vor Mitternacht und die beiden lassen es sich nicht nehmen uns samt der verpackten Räder auch noch zum Flughafen zu bringen. Zuvor werden wir nach einem letzten wunderschönem Badeerlebnis in einem Onsen noch einmal in einem traditionellen Sushi Restaurant verwöhnt. Wie ihr Euch vorstellen könnt fällt uns der Abschied von Japan schwer...
Wir fliegen mit der Billigfluggesellschaft Air Asia nach Bangkok und landen nach guten fünf Flugstunden gegen vier Uhr Morgens. Um sieben schwingen wir uns auf unsere Räder und radeln 30 Kilometer in die Innenstadt zum Treffpunkt mit Teresa die am anderen Flughafen gelandet ist. Wir haben uns zuletzt im Mai 2015 gesehen. Die Freude ist riesig!!!
Wir haben das Große Glück auch in Bangkok eingeladen zu sein. Unsere Warm Shower Gastgeber sind ein japanisches Ehepaar die für drei Jahre in Bangkok arbeiten und in einem rieseigen wunderschönen Apartment mitten in der Innenstadt leben. Die beiden wollen in zwei Jahren eine Radtour durch Europa starten. Natürlich kochen wir mal wieder Königsberger Klöpse... Die wurden bis lang von allen unseren Gastgebern weltweit regelrecht verschlungen und man bekommt die Zutaten eigentlich problemlos in jedem Land :-)
Bangkok ist für uns eine der aufregendsten Städte auf der Reise. Diese Stadt schein niemals zu schlafen. Überall wo man hinschaut stehen Straßenhändler, Garküchen und Märkte. Paläste, glitzernde Tempel und funkelnde Buddhas. Ein Rausch für die Sinne!!!
Unsere Gastgeber wohnen nur wenige Minuten vom "Train night market" entfernt und diesen besuchen wir nicht nur einmal...Der Markt ist sowohl bei den Einheimischen als auch bei Touristen vor allem wegen seiner kulinarischen Angebote sehr beliebt. Den besten Ausblick auf den Markt hat man übrigens vom dritten Stock des Parkhauses an der direkt am Markt liegenden Shoppingmall!!
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Bangkok sehr günstig. 1 Euro entsprechen umgerechnet 38 Baht. Eine Fahrt mit dem Taxi Boot entlang des Kanalsystems kostet zum Beispiel 13 Baht. Auch U Bahn und Taxi sind vergleichsweise billig. In der Innenstadt ist es als Tourist allerdings manchmal schwierig einen Taxifahrer zu finden der bereit ist das Taximeter einzuschalten. In der Regel wollen die Taxifahrer an den Touristen GUT verdienen und es scheint reichlich Touristen zu geben die bedenkenlos 400 oder 500 Baht für eine 10 minütige Taxifahrt bezahlen. Wir haben ehrlich gesagt viel zu viel Spaß daran mit Boot, Bus und Bahn durch die Stadt zu fahren und greifen nur im Notfall mal aufs Tuktuk oder Taxi zurück
In Bangkok kann man als Tourist weder verdursten noch Verhungern. Auch für das körperliche Wohl wird in Form von "Thai Massage" und "Relaxing foot massage" an jeder Ecke gesorgt. Eine klassische 60 minütige Thai Massage kostet zwischen 200 und 250 Baht (ca. 5 Euro). Das ist für deutsche Verhältnisse unschlagbar. Teresa rechnet aus das sie für eine Thaimassage in München 16 Stunden Massage in Bangkok bekommen kann!
Nach 4 Tagen in Bangkok machen wir uns mit der Bahn auf in den Süden Thailands um uns mit Anna in Krabi zu treffen. Uns bleibt noch eine Woche und die wollen wir zur Abwechslung wenn möglich an einem nicht so überlaufenden Strand verbringen. In Bangkok haben wir bereits eine kleine Vorahnung auf den Massentourismus bekommen der Thailand regelrecht überflutet. Zu unserer Überraschung sind es momentan scheinbar hauptsächlich riesige chinesische Reisegruppen die das Land erkunden. Wir werden dennoch fündig und finden eine kleine "Oase" direkt am Strand der Insel Koh Samui. Eine recht abenteuerliche 12 Stündige Bahnfahrt (der Expresszug war als wir am Morgen am Bahnhof ankamen komplett ausgebucht) bringt uns nach Chumpon. Im Zug sind wir die einzigen Touristen. Wir fahren "erste Klasse". Das Bedeutet man kann die Sitze ein wenig nach hinten stellen. Ansonsten ist die erste Klasse identisch zur zweiten Klasse ausgestattet. Offene Fenster, an der Decke drehen sich mehrere 80 iger Jahre Ventilatoren und wedeln einem die 36 Grad warme Luft ins Gesicht. Der Zug benötigt alleine die ersten 4 Stunden nur um aus Bangkok heraus zu fahren. Der Blick aus dem Fenster zeigt das nicht touristische Bangkok....Menschen die in Wellblechhütten direkt an den Gleisen Leben, Arbeiter die sich am Rande der Stadt in der prallen Sonne auf Reisfeldern abschuften und kleine Kinder die Barfuß und ohne abtrennenden Zaun direkt an den Gleisen Spielen...
Auch Koh Samui ist einer von Thailands Touristen Magneten. Um so erstaunter sind wir das wir an "unserem" Strand im Norden der Insel oft fast alleine sind. Hier sind die Unterkünfte nicht besonders schick und wie unsere meist nur einfache Holzbungalows aber dafür hat man diesen Traumstrand fast für sich alleine. Wir bleiben 4 Nächte...
Mit Fähre und Bus geht es weiter Nach Aonang Beach. Hier haben wir uns zu viert für eine Woche in einem winzigen Resort mit nur 4 Bungalows eingemietet. Anna hat es sich nicht nehmen lassen und hat die Strapaze auf sich genommen für die eine Woche Urlaub die sie bekommen konnte zu uns nach Thailand zu fliegen.
Als wir alle ankommen regnet es und so wird es auch die meiste Zeit der restlichen Woche bleiben. Die kurzen Regenpausen nutzen wir für einen Ausflug zum "Tiger Cave Tempel" und einen Bootsausflug in die vor Krabi vorgelagerte Inselwelt. Aber der Regen ist eh nur halb so wild. Es ist warm, der Regen also auch, wir können trotzdem im Pool schwimmen und unserer Bungalows haben wunderschöne Terrassen auf denen es sich auch im Regen in unserer tropischen Oase aushalten lässt!
Unsere drei Wochen "Ferien" mit Teresa und Anna sind wie im Flug vorbei. Wir sind ein wenig unschlüssig wie wir weiter radeln sollen. Da wir nur ein 30 tägiges "Visa on Arrival" für Thailand haben müssen wir in 9 Tagen das Land verlassen haben. Der einzige "schnelle" Weg wäre allerdings nur die Hauptstraße nach Kambodscha. Da haben wir überhaupt keine Lust zu. Viel lieber würden wir noch ein bisschen mehr von Thailand kennen lernen denn wenn wir eines bis lang gelernt haben ist es das man ein Land von Rad aus noch einmal mit ganz anderen Augen betrachtet als von Bus oder Bahn aus.
Wir entscheiden uns das Visa um 30 Tage zu verlängern. Das ganze kostet uns einen "Behördentag" in Bangkok, 1900 Baht pro Person und morgen starten wir also unsere Thailand Radreise in den Norden ins Goldene Dreieck. Von Dort werden wir die Grenze nach Laos überqueren und entlang des Mekong nach Kambodscha radeln. So ist zumindest der Plan aber wer weis ob wir uns an den halten werden :-)