dream on two wheels

Von Mollebata durch den Cañon del Pato nach Huaraz (1.12.-15.12.16)

Durch die Entenschlucht in die peruanische Schweiz

Nach einem Ruhetag bei den Thermalquellen am Fluss radeln wir langsam aber stetig Kehre um Kehre entlang der andere Bergseite in das Dorf Pallasca. Niki und Philip kommen bereits eine Stunde vor uns im Dorf an und haben bereits eine kleines Restaurant für ein preiswertes Mittagessen getestet und das machen Radko und ich dann auch. Die Testnote lautet "gut" für eine mega Portion Reis mit Hühnchen und Nudelsuppe und mit vollgeschlagenen Mägen machen wir uns auf unsere Radtaschen mit Vorräten für die nächsten Tage aufzufüllen. Aufs Gewicht müssen wir dieses Mal ausnahmsweise nicht ganz so achten denn von Pallasca aus erwartet uns eine unglaubliche 80 Kilometer Abfahrt...rollt ja quasi von selbst das Rad :-). Wir kaufen also für mehrere Sol Brötchen (5 gibt es für einen Sol), die obligatorischen eingeschweißten Geflügelwürstchen wandern in Massen in unsere Taschen, zudem Senf, Ketchup, Mortadelle, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Mohrrüben, Tomaten, und Brühwürfel, Tomatensauce, süße Milchcreme und Kekse. Als Philip noch Reinbenzin für den Kocher kauft entdeckt er überraschender Weise  ein Set Fahrradbremsen für umgerechnet 15 Euro...perfekt den eine von Niki`s Bremsen muss dringend ausgetauscht werden und das am besten noch vor der langen Abfahrt.

After a rest Day at the river we have to climb the other side, nach einem Pausentag am Fluß müssen wir die andere Seite hochradeln

after the top it is a 80 Km downhill ride...Niki Needs a new front break. Nach dem Gipfel erwartet uns eine 80 Km lange Abfahrt. Bei Niki muss vorher noch die Vorderradbremse ausgewechselt werden.

Alle Bremsen sind wieder funktionstüchtig und wir beginnen die lange Abfahrt ins nächste Tal. Die Qualität des Asphalts reicht von sehr gut bis mangelhaft bzw. gar nicht mehr vorhanden. Da die Zeit bereits fortgeschritten ist halten wir nach einem Übernachtungsplatz Ausschau. Wie so oft bietet sich der Schulhof einer kleinen Dorfschule an. Die Nachbarn geben uns das Okay und wir bauen die Zelte auf. Keine 10 Meter von unserem Zelt entfernt krabbelt mir im Halbdunkeln eine Vogelspinne entgegen. Ja ja, immer schön das Zelt zu machen sonst gibt es auch gerne mal krabbeligen Besuch :-) Wir befinden uns noch gut über 3000 Meter über dem Meer und die Nacht ist ruhig und kühl. Das nutzen wir aus und verschwinden alle zeitig in den Schlafsäcken denn unten im Tal auf 700 Metern wird es bestimmt wieder ziemlich warm werden.

after 15 Km downhill  it is lto late to continue and we set up camp at a School near Pallasca. Nach 15 Km Abfahrt ist es zu spät um noch weiter zu fahren und wir zelten an einer Schule in der Nähe des Ortes Pallasca

Der Wecker klingelt um 5:00 der Berg ruft und wir wollen weg sein bevor die Schulkinder ankommen. Die Berglandschaft ist karg. Dennoch leuchten die Berge in sämtlichen Sand- und Rottönen im Morgenlicht. Es erscheint uns als wären wir auf einem anderen Planeten. Wie kann es sein das hier noch nicht Star Wars gefilmt wurde denn genau so schaut es aus. Wir müssen einfach immer wieder anhalten und Fotos machen.

Radko: "Hammer!" Niki:"Sauguuuaaat!", Anja: voll krass"! Philip: "Saugeil"...........................................................................................................................!!!

Ich stelle mit langsam die Frage ob Berge süchtig machen? Auf jeden Fall! Ich bemerke eindeutige Anzeichen dafür bei uns allen. Von den schmachtenden Blicken die wir den Bergen ständig zuwerfen mal abgesehen besteht unser Lieblingsthema darin uns täglich vorzustellen welche BERG-Routen wir als nächstes angehen und wo die tollsten Berglandschaften auf uns warten könnten. Eines steht fest: Es wird uns so schnell niemand aus unseren geliebten Bergen Peru`s weg bekommen.

 

Next Morning we continue to cycle downhill for an other 65 Km....with stunning views Am nächsten Morgen fahren wir noch weitere 65 Km bergab...mit fantastischen Ausblicken

as we continue down the mountains surrounding us seem to get bigger and bigger and Anja smaler, während der Abfahrt werden die Berge um uns herum immer höher und Anja immer kleiner

Niki and Philip

Die letzten Kilometer der Abfahrt  haben wir heftigen Seiten- und Frontwind. Also müssen wir trotzdem in die Pedalen treten. Nach 65 Kilometern erreichen wir das Tal und eine Kreuzung. Ab jetzt arbeiten wir uns wieder bergauf Richtung "Cañon del Pato (Entenschlucht) aber dafür mit ziemlich kräftigen Rückenwind. Radko wird Weltmeister im "Tourenradsegeln" aber stellt schnell fest das der Arm als Segelmast auf Dauer nach Ersatz schreit. Segel also wieder verpackt aber einen Versuch war es immerhin Wert.

between/zwischen Pallasca and/und Mirador

Philip loves the tailwind, Philip liebt diesen Rückenwind

and Radko too! He even tries to sail. Und Radko liebt den Rückenwind auch...das Segeln klappt sogar ziemlich gut

Wir erreichen die Abzweigung nach Bolognesi und es muss eindeutig Mittagszeit sein. Beim Anblick dieses Schildes dreht sich wie so oft augenblicklich alles ums Essen. Wir stehen inmitten der Steinwüste und jeder fantasiert so vor sich hin. Raddi: "Ein oder zwei Stäääkchen, so mit Kreuterbutter und Bratkartoffeln würden schon gehen"...Anja: " Okay, aber nen riesen Käseteller zum Nachtisch"...Philip: "Ich würd jetzt auch nicht nein zu Königsberger Klöpse sagen" Niki: "Uahhh"

Es ist das Phänomen das mit Sicherheit jeder Tourenradler kennt. Das fast schon zwanghafte Verhalten über "Nahrung" zu philosophieren und sich abends im Zelt Fotos von vergangenen Mahlzeiten auf dem Handy anzusehen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Familie Engels in Fulda. Ihr habt in der Vergangenheit zuverlässig für guten "Essensfotostoff" gesorgt (ich sage nur Stake das per Post zu Euch gekommen ist) der nun verlässlich in Notsituationen Radko Trost und Zuversicht spendet das es außer Hühnchen mit Reis auch einmal wieder etwas anderes in der Zukunft zu essen geben wird!

it must be lunchtime, offensichtlich Zeit fürs Mittagessen!

Die gute Nachricht ist: bis zum nächsten Restaurant ist es nicht mehr weit. Die schlechte Nachricht ist: Alle Träume zerplatzen (wie immer) wie eine Seifenblase. Die Menu-Auswahl ist Hühnchen mit Reis... 

we continue towards the village Mirador. Wir fahren weiter in das Dorf Mirador mitten in der kargen Bergwelt

Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf "Mirador" (übersetzt Aussichtspunkt). Die Aussicht auf die Berge ist wirklich klasse aber es ist heiß und wir sind ziemlich verschwitzt und wollen "Wassäääär". Wir wollen unsere Zelte neben der Kirche aufstellen aber die bekommen wir dann sogar aufgeschlossen so das wir diese gar nicht aufbauen müssen. Niki und Philip suchen sich eine Ecke zum Schlafen, Radko und ich rollen unsere Matratzen neben der Kanzel aus denn da ist am wenigsten Staub auf dem Boden und dann gehen wir im Fluss baden. Das Dorf besteht aus einer Ansammlung von wenigen Häusern. Viele der Häuser sind verlassen. Im einzigen Lädchen kaufen wir eine kühle Soda. Der Laden ist zugleich das Wohnzimmer. Die Familie sitzt gerade beim Abendessen. Ein kleiner Plastikweihnachtsbaum wirkt in dem ziemlich zusammengewürfelten Chaos auf dem Lehmfußboden irgendwie merkwürdig. Elektrisches Licht scheint es in den wenigsten Häusern zu geben, in unserer Kirche auch nicht obwohl eine riesige Leitung an der Straße entlang zieht. Die Menschen hier sind uns gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit und wir sind beeindruckt von den bescheidenen Lebensumständen in mitten dieser kargen Wüste. Als die Sonne untergeht erleuchten die Berge in einem Sanften rot. Die Temperatur kühlt sich angenehm ab und der Sternenhimmel ist einzigartig. Ich freue mich über unsere erste wirkliche Nacht in einer Kirche. Einmal zuvor hatten wir ja bereits in einem Kirchengebäude übernachtet aber das war noch eine Baustelle. Als die Sonne am Horizont verschwunden ist liegen wir in unseren Schlafsäcken neben dem Altar. Unsere kleine Solarlampe spendet ein wenig Licht. Ich gucke im Liegen im Halbschlaf auf die hübschen Buntglasfenster und mich überkommt eine tiefe innerliche Zufriedenheit und Dankbarkeit: Wie einfach und doch so schön Reisen mit dem Fahrrad ist!

In the afternoon we reach the village "Mirador", am Nachmittag erreichen wir das Dorf "Mirador"

In Mirador we are allowed to sleep in the local church, in Mirador erlaubt man uns in der Kirche zu übernachten.

the night in the church is peaceful an quiet, die Nacht in der Kirche ist friedlich und ruhig.

Wir fahren flussaufwärts Richtung der Entenschlucht. Auf dem Weg passieren wir ein paar ziemlich verarmt wirkende Dörfer die allesamt von alten Minen umgeben sind. Ob Teile davon noch in Betrieb sind ist schwer zu erkennen. Ich habe Mitleid mit den Menschen hier. Die Straßen in den Orten riechen für Peru eigentlich eher untypisch streng nach Urin. Die Zahllosen Hunde am Wegesrand haben nicht einmal mehr die Kraft uns anzubellen. Bei den Armen Kreaturen stechen die Rippen hervor und viele haben offene Wunden am Fell. Wir pausieren in einem dieser Dörfer vor einem Restaurant um eine Soda zu trinken. Die Frau sprengt den Weg vor ihrem Verkaufsstand mit Wasser ab. Das hilft vielleicht etwas gegen den Staub den die Vorbeifahrenden LKWs aufwirbeln aber kaum gegen den beißenden Geruch nach "Toilette". Die zwei Welpen neben uns sind einzige Gerippe und dürften kaum noch lange überleben. Die meisten Fahrzeuge brettern durch das Dorf. Die Gebäude bestehen aus in sich zerfallende Zementwände und Wellblechdächer und der Straßenrand ins übersäht mit Schrott und Müll. Wenn ein Wort auf dieses Dorf zutrifft dann ist es für mich "Trostlosigkeit". Wir fahren weiter denn das ganze ist ziemlich bedrückend. Was wir allerdings entlang der Straße sehen ist teilweise nicht viel aufmunternder. Wir passieren einen LKW auf welchen drei Männer ohne jegliche Schutzkleidung oder Atemmasken Kohle schaufeln. Ihre Gesichter sind schwarz vor Ruß. Einzig die Augen stechen wie kleine Leuchten aus den Gesichtern hervor.

between Mirador and the Cañon del Pato we pass a lot of small mines. The men work without any protecction. You have to look closely to spot the three workers on the Picture, zwischen Mirador und der Entenschlucht kommen wir an vielen kleinen Minen vorbei. Die Männer arbeiten oft ohne jeglichen Schutz. Man muss schon genau hinsehen um die drei Männer auf dem Bild zu sehen.

Wir erreichen den "Cañon del Pato". Übersetzt bedeutet das "Entenschlucht". Die Straße ist schmal und kurvig und wir müssen durch mehr als 30 Tunnel radeln, Die meisten davon sind zum Glück so kurz das man bereits nach wenigen Metern wieder das Licht am anderen Ende sieht. Zum Glück, denn Peruanische Autofahrer fahren "LOCO" (verrückt) und so hupen wir jedes mal fleißig mit unseren Ballhupen wenn wir in einen der Tunnel reinfahren.

we reach the Cañon del Pato between Huallanca and Caraz. Wir erreichen die Entenschlucht zwischen Huallanca und Caraz. Bitte Hupen!

We have to cycle through more than 30 Tunnels, Auf dem Weg durch die Schlucht müssen wir durch mehr als 30 Tunnel fahren

Die Straße führt in leichten Prozenten kontinuierlich bergauf. Vom Tal aus müssen wir uns bis Huaraz von 700 auf 3000 Meter über dem Meeresspiegel hocharbeiten.  

it`s tunnel after tunnel, ein Tunnel folgt dem nächsten Tunnel

Wir verlassen die Entenschlucht und rollen noch am gleichen Tag bis Caraz. Hier dürfen wir bei Felix und seiner Mutter über Couch Surfing übernachten. Auf dem Wohngelände befindet sich eine Schule mit zwei Klassenzimmer die aber nur an den Wochenenden genutzt werden. Felix hat bereits 4 weitere Radfahrer vor Ort und so werden wir in einem der Klassenzimmer untergebracht. Wir bleiben drei Nächte und stillen unseren Heißhunger in der argentinischen Pizzeria. Radko biegt vorher noch in die Bäckerei  ab und gönnt sich ein Stück Sahnetorte als Appetizer. Anschließend zum Nachtisch noch zwei Kugeln Eis für uns alle. Das tut gut! Muss aber auch wieder für ein paar Tage reichen denn Pizza ist hier teurer als in Deutschland und das würde auf Dauer leider unser Budget sprengen.

in Caraz we stay with Felix via Couchsurfing, In Caraz übernachten wir bei Felix über Couchsurfing (Philip, Brek, Felix, Radko and Niki)

In Caraz haben wir endlich die langersehnte "Cordillera Blanca" (weiße Bergkette), die schneebedeckten Berge Nordperus erreicht und eine erste Kostprobe erhalten wir gleich am ersten Morgen als wir auf Felix`s Hof stehen und über die Mauer gucken. WOW!!!

Das ganze ist in Wirklichkeit nicht ganz so nah wie auf dem Foto aber dennoch fällt mir beim ersten Anblick die Kinnlade runter. Alpen hin oder her...so was sieht man in Berlin eben doch nicht jeden Tag. Mich haut der Anblick fast aus den Socken. 

WIR WOLLEN MEHR!

and in Caraz for the first time we get a breath taking view of the Cordillera Blanca, the white Mountains in Peru! In Caraz blicken wir zum ersten Mal auf die atemberaubende Cordillera Blanca, die weißen Berge Peru`s

MEHR ist für uns eine Rundfahrt durch den Nationalpark Huascaran über die "Punta Olympica" mit sage und schreibe 4970 Meter über dem Meeresspiegel. Inzwischen ist der Kanadier Brek wieder zu uns gestoßen. Felge und Nabe wirden in Trujillo repariert und sind wieder einsatzbereit und wir wieder zu fünft wie gehabt.Wir erleichtern alle unsere Räder um einige Kilos...was man aber auch für Mist seit Alaska mit dich herum schleppt...Felix schickt uns die Pakete per Bus nach Huaraz. Wir müssen sie dann nur noch am Busbahnhof abholen.

Von Craz aus radeln wir zunächst über die asphaltierte Landstraße über Yungay nach Carhuraz. Das Dorf Yungay wird von einem majestätischen Gletscher überragt.   Als vor 50 Jahren ein Teil des Gletschers abbrach entwickelte sich eine riesige Lawine die das gesamte Dorf mit seinen mehreren tausenden Einwohnern unter sich begraben hat. Nur die wenigen Menschen die sich gerade auf dem Friedhofshügel befanden überlebten die Tragödie. Wir halten an der Gedenkstädte. Philip und Brek laufen über das Gelände aber Niki, Radko und mir ist nicht danach zu mute. Wir warten am Parkplatz vor dem Eingang.  Im Carhuraz bleiben wir eine Nacht im Hostal und brechen am nächsten Morgen früh auf Richtung Nationalpark. Die Straße zum Nationalpark geht direkt im Ort ab und ist asphaltiert. Erst über 4000 Meter wollen wir auf eine Schotterpiste abbiegen die uns dann über den Pass und eine Abfahrt zurück in das Dorf Yungay bringt. Zwar müssen wir so ein Stück auf der Landstraße doppelt fahren haben aber nahezu den kompletten Anstieg asphaltiert.

Die Straße führt uns in Kurven immer weiter nach oben. Gegen Mittag erreichen wir einen kleinen Ort und sind erstaunt ein Cafe zu sehen welches Pizza und Kuchen anbietet. Da können wir alle nicht nein sagen und einen Malzkaffe gibt es noch oben drauf. Wir radeln weiter aber das Wetter wird zunehmend schlechter. Die Gletscher sind allesamt wolkenverhangen und es beginnt zu nieseln. Wir winden uns weiter Serpentinen hoch und erreichen gegen 15:00 den Eingang zum Nationalpark auf 3600 Meter. Die Familie am gegenüberliegenden Restaurant bietet uns an dort zu zelten. Wir überlegen hin und her aber entscheiden uns wegen der düsteren Wolken lieber dort zu bleiben. Eine gute Entscheidung denn nach einer weiteren halben Stunde regnet es heftig und die Temperatur sinkt schnell auf 10 Grad. Philip geht es plötzlich nicht mehr gut. Er bricht und hat Durchfall. Wir kochen Reis und Gemüse unter dem Dach des Restaurants und kriechen zeitig in unsere  Zelte. Gegen 22:0 wache ich auf. Jetzt ergeht es mir genau so wie Philip...wir verbringen einen guten Anteil der Nacht in den Sanitären Anlagen der Nationalpark Station. Am nächsten Morgen geht es uns beiden besser aber wir sind völlig kraftlos. Das Wetter ist noch unbestimmt. Alles ist wolkenverhangen aber trocken. In welche Richtung es sich wendet ist nicht zu sagen. Ich bin frustriert denn ich bin nicht 1000 Höhenmeter gefahren um wieder umzudrehen aber genau das machen wir denn alles andere wäre ein völliger Irrsinn. Wir brauchen Energie und Elektrolyte und die gibt es ganz bestimmt nicht auf 4900 Meter....

Deutschland und Österreich drehen also um aber Kanada fährt weiter in olympische Höhen und gewinnt verdient die Goldmedaille :-)

Brek hat sich  sage und schreibe bereits 2 Jahren auf diesen Pass gefreut und erreicht diesen noch am selben Tag. Am nächsten Morgen schaut er bei Sonnenschein auf die mächtigen Gletscher des Huascaran und trifft nur wenige Tage später wieder in Huaraz zu uns.

on the way to the Punta Olympica in the Huascaran NP, auf dem Weg zur Punta Olympica im Huascaran Nationalpark

near our campsite at the entrance of the NP, in der Nähe unseres Zeltplatzes am Eingang vom Nationalpark

the night is rainy and old, die Nacht ist regnerisch und kalt

Nach einem Tag in Carhuaz mit Elektrolytgetränken, Keksen, Bananen und Reis radeln wir die 40 Kilometer auf der Landstraße in den Bergsteiger Ort Huaraz. Auf dem Weg erhaschen wir als Trostpflaster dann doch noch den einen oder anderen Blick auf die fantastischen schneebedeckten Gipfel der Cordillera Blanca.

views while cycling towards Huaraz, Ausblicke auf dem Weg nach Huaraz auf die schneebedeckten Berge und Gletscher

In Huaraz zelten wir im Garten von Jo`s Place und treffen nach 5 Monaten wieder auf Adam aus Neuseeland mit dem wir zusammen durch Mexiko, Belize und Guatemala geradelt sind. Auch Brek stößt wieder zu uns.

Huaraz ist Ausgangsort für viele Bergsteiger in die Cordillera Blanca aber auch für viele Tagesausflüge und Tageswanderungen.

Am nächsten Morgen ist der Himmel wolkenlos und direkt um die Ecke von unserem Hostal blicken wir auf die von der Morgensonne angeleuchteten schneebedeckten Berge

next morning in Huaraz finally clear sky! Am nächsten Morgen in Huaraz ist es endlich Wolkenlos und wir genießen staunend den Ausblick von unserem Hostal

Radko und ich wollen unsere "versäumten Berge und Lagunen" nachholen und machen uns noch einmal auf den Weg in den Huascaran Nationalpark. Diesmal allerdings von Huaraz aus per Bus. Wir wollen die Tageswanderung zur türkisblauen "Laguna 69" in Angriff nehmen und unsere Höhentauglichkeit auf 4600 Meter über dem Meeresspiegel testen denn unsere Weiterreise per rad wird uns hoffentlich über einige Viertausender Pässe und einige fast Fünftausender Pässe führen.

Anstelle einer organisierten Tour machen wir uns auf eigene Faust auf den Weg und bereuen es später bitter denn der Weg zum Nationalpark ist beschwerlich und der letzte Combi-Bus fährt gegen 15:00 am Nationalpark vorbei. Das wussten wir leider nicht und fühlen uns dadurch anfänglich ziemlich gehetzt. Wir fahren um kurz nach fünf los und erreichen erst um 9:20 den Eingang zum Wanderweg. Die Fahrt von Huaraz nach Yungay ist problemlos aber hier fährt uns bei unserer Ankunft der Anschluss Combi-Bus vor der Nase weg und wir müssen 30 Minuten auf den nächsten warten. Dieser Mini-Bus wird mit satten 17 Personen beladen. Eine 18. Person sitzt mang des Gepäcks auf dem Dach, Radko und ich müssen uns in die letzte Reihe mit zwei weiteren Personen quetschen und Radko sitzt anfänglich quasi "in der Luft". Dann geht es los...90 Minuten auf der Schotterpiste, zwischen durch noch tanken mittels Kanister und der obligatorische "Soda-Stop" an einem winzigen Dorfladen.

Plötzlich stoppt der Bus in einer Kurve mitten in der einsamen Bergwelt. Die Gringos müssen raus, hier geht Euer Weg zur Laguna ab. Aha, ich sehe nichts, der Fahrer deutet auf den Abhang, da runter und dann immer dem Weg folgen.

Hinter uns hält ein kleiner Tourbus. Ich suche den peruanischen Tourenleiter und frage ob Platz für uns im Bus für den Rückweg wäre und das geht. Jetzt geht es mir besser. Also immer gucken das wir nicht die letzten auf dem Berg sind und dann ist alles Gut :-)

Die Wanderung beginnt durch ein sanftes Tal.  Kühe grasen um uns herum. Alpenfeeling pur!

starting our 5 hour hike to the Laguna 69 in the Guascaran NP, Beginn einer 5 stündigen Wanderung zur Laguna 69 im Huascaran Nationalpark

we walk through this beautiful valley before starting to climb up to 4600 meters above sea Level, wir wandern durch ein herrliches Tal bevor wir den Aufstieg zur Lagune auf 4600 Meter über dem Meeresspiegel starten

Wir verlassen das Tal und beginnen den ersten noch nicht ganz so steilen Anstieg immer mit Blick auf die mächtigen Gletscher und Berge.

Nach ca. 500 Höhenmetern erreichen wir einen kleinen See und eine Hochebene. Wir befinden uns inzwischen auf ca. 4100 Meter und die Luft wird merklich dünner. Auf ebener Strecke meistern wir die Höhe problemlos aber beim nachfolgenden Anstieg werde ich langsamer und langsamer. Wir sind jetzt seit 2 Stunden unterwegs und ich habe das Gefühl das wir doch bald auf die Lagune stoßen müssten aber es fehlen noch weitere 500 Höhenmeter....

Der steinige Weg führt uns nun in mehreren Serpentinen die letzte Etappe zur Lagune. Ich merke die Höhe mit jeder Kurve mehr. Alle paar Schritte muss ich pausieren um mich wie ein Asthmatiker auf die Oberschenkel zu stützen  um nach Sauerstoff zu ringen und meine Herzfrequenz schnellt jedes mal beim weitergehen erneut in die Höhe.

Also gaaaanz langsam ist die Devise, viel Trinken und an was anderes Denken. Hat scheinbar gut funktioniert denn nach 50 Minuten erreichen wir die durch und durch türkisfarbene Lagune. Ich bin ziemlich fertig aber überglücklich. In Ruhe merke ich fast gar nichts von der Höhe. Wir packen Käse, Wurst und Brötchen aus uns Raddi scheint es zu schmecken während mir die Höhe dann noch ein wenig den Appetit nimmt. Ich quäle mir wegen der "Energie" für den Abstieg ein Brötchen plus Schokoriegel rein aber die Tasse mit heißem Coca-Tee  geht runter wie Butter. Tee aus Cocablättern hat in Peru Tradition und ist ein übliches Hausmittel gegen Höhenkrankheit und Magenprobleme.

snowcovered mountains are surrounding us, wir sind umgeben von schneebedeckten Bergen

we start to climb and pass beautiful waterfalls, wir beginnen den Aufstieg und kommen an tollen Wasserfällen und Gletschern vorbei

the air is getting thinner, die Luft wird dünner

we almost reached the first Plateau, wir sind fast an der ersten Hochebene angekommen

at the Plateau we pass a small lake, auf der Hochebene kommen wir an einem kleinen See vorbei

it is getting fresh up here, hier oben wird es bereits kühler

at the Plateau we hike through muddy grass land, auf der Hochebene wandern wir durch eine matschige Graslandschaft

after 3 hours and 1000 Meters of climbing we reach the "Laguna 69", nach 3 Stunden und 1000 Höhenmetern erreichen wir die "Lagune 69"

Laguna 69, Huascaran NP

and Anja is really happy to be at 4600 Meters, und Anja ist ziemlich glücklich auf 4600m zu sein :-)))

it start to snow on the way back, auf dem Rückweg beginnt es ein bisschen zu schneien

back at the Plateau the snow turns into mild rain, zurück auf der Hochebene wird der Schnee zu Nieselregen

still the views stay beautiful, aber auch bei Regen sind die Ausblicke noch wunderschön

once more we pass by the small Lagoon, wir laufen nochmals an dem kleinen See vorbei

we take a Picture of a French couple and they kindly take one of us, wir fotographieren ein französisches Paar und  die beiden sind so nett auch eine Foto von uns zu knipsen :-)

our puls and breathing frequency are normal again but with those views they raise up again, unser Puls und unsere Atemfrequenz hat sich beim Abstieg wieder normalisiert aber beim Anblick dieser Landschaft geht beides wieder in die Höhe! Können Berge süchtig machen? Auf jeden Fall!

Nach nur 20 Minuten geht es wider runter ins Tal. Wir fahren Nonstop mit einer der Tourgruppen zurück nach Huaraz. Im Bus überfällt uns die Müdigkeit und Erschöpfung. 5 Stunden wandern über 4000 Meter mit nur einer Pause war dann doch ein wenig zu sportlich. Dennoch wir sind zufrieden und voll von wunderschönen Eindrücken und Bildern der fantastischen Bergwelt. Wir beschließen "Höhen-Test für die Weiterfahrt bestanden" und dann irgendwie ja doch noch "Gold für Germany", wenn auch erst im zweiten Anlauf :-)