dream on two wheels

Von Mocoa nach Colón (11.9.-15.9.16)

El Tramolin de la Muerte - Auf Kolumbiens "Todesstraße"

Es gibt einige wenige Straßen auf der Welt die als sogenannte "Todesstraßen" bezeichnet werden. Am berühmtesten ist wahrscheinlich diejenige in Bolivien auf der inzwischen ein regelrechter Radtourismus stattfinden soll. Die Touristen werden im Bus zum höchsten Punkt gebracht, mit Rädern abgesetzt und nach der spektakulären Abfahrt wieder eingesammelt.

Weitaus weniger bekannt ist Kolumbiens "Trampolin de la Muerte", übersetz "Trampolin des Todes". Eine kleine Straße die  über ca. 80 Km zwischen den beiden Provinzhauptstädten Mocoa und Pasto als einzige Verbindungsstraße verläuft. Traurig "berühmt" für zahlreiche Unfälle, Erdrutsche und Überflutungen und dennoch eine der vielleicht spektakulärsten Panoramastraßen der Welt.

Nachdem wir uns ein wenig im Internet belesen haben stellen wir schnell fest: wir fahren "falsch herum". Es ist wohl deutlich angenehmer die Route von Pasto aus zu fahren da man weniger Höhenmeter zu meistern hat und am Ende die grandiose Abfahrt nach Mocoa folgt. Alles in einem langen Tag zu schaffen. Von Mocoa aus sieht das ganze etwas schwieriger aus. Drei Pässe müssen gleichermaßen überwunden werden, allerdings mit deutlich mehr Höhenmetern. Wir wissen jetzt schon das wir das nicht in einem Tag schaffen! Wir versuchen uns einige Versorgungspunkte auf unserer Karte einzutragen aber die Optionen zum Übernachten sind extrem limitiert. Das Hauptproblem besteht darin das der überwiegende Teil der Straße direkt am Abgrund verläuft und man kaum Möglichkeiten hat sicher ein Zelt aufzubauen.

Für die erste Nacht planen wir den Polizeistützpunkt "El Mirador nach knapp 1500 Höhenmeter ein. Ich weis jetzt schon..."dat wird janz knapp"!

Die Abfahrt in Mocoa fällt uns nicht leicht. Am geplanten Morgen klingelt der Wecker um 4:54 und....es regnet in Strömen. Wir packen langsam zusammen in der Hoffnung das es doch noch aufklart aber es regnet heftig weiter. Als 7:00 verstrichen ist entschließen wir uns den Start nochmals um einen Tag zu verschieben.

Am Nächsten Morgen, selbe Zeit, perfekt! Bedeckt aber trocken. Wir radeln los, gönnen uns noch schnell eine Tasse Kaffee und ein frittiertes Irgendwas aus Teig aber dann geht es in die Berge. Die ersten 15 Km sind noch asphaltiert, der Rest der Strecke bis zum Örtchen San Francisco wird Piste sein.

Wir sitzen keine 15 Minuten auf dem Rad und es beginnt zu regnen. Jetzt gibt es kein zurück mehr, also Regenklamotten an! Kurz vor Beginn der Schotterpiste stärken wir uns bei einem zweiten Frühstück. Inzwischen hat es sich so richtig eingeregnet und wir sind bereits klatschnass. Wir schrauben uns in Folge Kurve um Kurve auf der steinigen, schlammigen und extrem rutschigen Straße die Anden hoch. Nach 2 Stunden sind wir beide bis auf die Unterhose durchnässt und die Regensachen helfen nur noch während der Pausen nicht auszukühlen. Meine Motivation sinkt mit jedem Kilometer. Das habe ich mir anders vorgestellt! Hier ist nichts mit tollen Blicken ins Tal. Die Landschaft ist wolkenverhangen und wir müssen uns maximal auf die Straße konzentrieren. Ständig rutscht uns das Vorder-oder Hinterrad auf den Steinen weg und oft ist einfach nur schieben angesagt.

On the way to the "Death Road", auf dem Weg zur "Todesstrasse"

first Day pure climbing, erster Tag purer Antieg

Radko nimmt das ganze gelassener als ich. "Sieh es mal so, wenigstens hat es heute nur einmal geregnet (nämlich den ganzen Tag)". Ich kann inzwischen mein Hemd auswringen. Ich habe jetzt definitiv einen ziemlich großen "Hänger" aber irgendwann nieselt es zumindest nur noch und gegen frühen Nachmittag reißt sogar die Wolkendecke auf und wir werden mit wunderschönen Blicken ins Tal und auf die Straße belohnt.

after the rain stopped we got some nice views, nachdem der Regen aufgehört hat haben wir einige schöne Ausblicke

Road winding into the Andes, Strasse windet sich die Anden hoch

Plötzlich stehen wir an einem reißenden Bach der...über die Straße in einem Wasserfall endet. Ugmh...da sollen wir durch? Wir gucken beide eine Weile fasziniert in die Fluten. "Du Raddi, ich glaube wir müssen die Schuhe ausziehen". "Jep, sieht danach aus, es sei denn Deine Füße sind eh schon nass" sagt Radko grinsend.

Na ja, ich gebe zu nass sind meine Socken aber immerhin schwappt es noch nicht in meinen Schuhen und das soll bitte schön auch so bleiben. Also raus aus den Schuhen und Flipflops angezogen

we made it, geschafft!

Wir meistern den Bach problemlos. Das Wasser ist gelinde gesagt sau kalt. In Folge müssen wir immer wieder durch kleine Bäche die wir aber zum Glück hüpfend von Stein zu Stein oder fahrend durchqueren können.

Die Landschaft ist faszinierend. Sattes grün soweit das Auge reicht, die Felswände sind mit weichem Moos und Dickicht geschmückt und alle paar Meter rauscht ein Wasserfall neben uns die Felswand herunter. Fantastisch!

Gegen 18:00, nach knapp 12 h, 1500 Höhenmetern und 33 geradelten Kilometern erreichen wir den ersten Gipfel "El Mirador". Hier befindet sich eine Polizeistation sowie eine winzige Ansammlung von Häusern. Wir erkundigen uns bei den schwer bewaffneten Polizisten nach einer Campingmöglichkeit. Wir werden zum kleinen Restaurant geschickt, dort könnten wir nachfragen. Der freundliche Besitzer schließt uns sofort einen kleinen Holzverschlag auf, hier könnten wir unser Zelt aufstellen. Kostenlos natürlich. Wir sind dankbar! Es gibt sogar eine Toilette und kaltes  Wasser aus dem Hahn. Wir schälen uns zügig aus den nassen Klamotten, waschen uns und ziehen uns die langersehnten trockenen und warmen Sachen an. Auf Kochen haben wir keine Lust mehr. Überhaupt rentiert es sich in Kolumbien fast gar nicht mehr zu kochen denn ein Abendmenu zu dem ein Getränk, ein Teller Suppe und ein Hauptgericht gehört gibt es ab 1,80€. Das ist schwer zu unterbieten wenn man im Supermarkt die Zutaten für ein Abendessen kauft.

Wir setzen uns also auf die Plastikstühle vor dem Restaurant/Laden. Es gibt das typische "Sancocho" ein dicker Eintopf mit Kartoffeln, Yuca und Gemüse. Es folgt ein Teller mit Reis, frittierten Bananenscheiben, Gemüse und Huhn/Fleisch. Das ganze wird abgerundet mit unserem neusten Lieblingsgetränk: Aqua Panela. Das ist heißes Wasser in dem Zuckerrohrmasse (Panela) aufgelöst wird. Schmeckt herrlich süß und gibt super Energie. Kann man auch tagsüber in die Trinkflaschen geben. Schmeckt nämlich auch kalt gut. Die Panela wird wirklich in jedem Geschäft verkauft. In der Regel in riesigen Blöcken ab 500 oder 1000 Gramm.

Es ist inzwischen dunkel geworden. Die stationierten Polizisten kommen ebenfalls zum Abendessen. Wahrscheinlich haben die seitens der Polizeibehörde  bei dem Restaurant eine "Flatrate" und das Restaurant ist quasi deren Kantine.

Nach dem Essen verkriechen wir uns ins Zelt. Es ist erst halb acht aber durch die Höhe ist es plötzlich ungewohnt kalt und wir sind ziemlich platt.

near the first summit, in der Nähe des ersten Gipfels

the Road is pretty narrow! Die Straße ist sehr schmal!

at the edge is a 300 m drop, am Abgrund geht es 300 Meter runter

at the end of a Long cycling Day near "El mirador", am Ende eines langen Radtages in der Nähe von "El Mirador"

We can camp in a Little room next to a Restaurant, wir dürfen unser Zelt in einem kleinen Raum neben einem Restaurant aufstellen

view from our first Camping Location, Blick von unserem ersten Nachtlager

Am nächsten Morgen fahren wir gegen acht Uhr weiter. Zu unserer größten Freude ist es aufgeklart und es sieht sogar danach aus als könnte die Sonne hervorkommen. Wir sind zufrieden und motiviert. Ganze drei Kilometer müssen wir noch hoch, dann folgt erst einmal eine herrliche Abfahrt. Von der anderen Seite des Berges aus könne wir den wahnsinnigen Verlauf der Straße sehen. Vom weiten wirkt dieser nahezu wie eine gerade Linie aber wir bemerken schnell das das nur eine Illusion ist. In den versteckten Kurven geht es rauf und runter und dieser Tag wird nicht minder Anstrengend als der vorherige.

Gegen frühen Nachmittag überholt und plötzlich ein Motorrad mit englischem Kennzeichen. Wir treffen Spencer (ursprünglich aus Südafrika) und seine Freundin die mit ihrem Motorrad in Bogota gestartet sind. Zusammen werden sie die nächsten 10 Monate über die abgelegensten Straßen Südamerikas fahren und alles für das Fernsehen als Serie dokumentieren. Ein ähnliches Projekt gab es bereits für den Afrikanischen Kontinent und wurde als "African Motorcycle Diaries"  in bekannten Fernsehsendern ausgestrahlt. Wir empfehlen den beiden noch unsere spektakuläre Route durch den Nationalpark Los Nevados und dann düsen sie weiter. Wir eigentlich auch...hätte es beim anziehen meiner Bremse beim Aufsteigen nicht plötzlich "Peng" gemacht. Mist, Bremszug gerissen. Ich fahre zunächst mit einer Bremse weiter aber als wir den abwärtsverlauf der Straße sehen halten wir doch lieber nochmal an und Radko wechselt schnell den Zug.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den winzigen Ort "Cabanas". Wir erkundigen uns an einem kleinen Laden nach einem Ort zum Zelten und man verweist uns auf das gegenüberliegende Haus. Dort wohne die Bibliothekarin der winzigen Schule. Dort könnten wir sicher übernachten. Wir rechnen eigentlich damit unser Zelt auf dem kleinen Basketballfeld aufbauen zu dürfen aber die nette Senora schließt uns mit einem warmen "Willkommen" einen kleinen Raum auf, wischt nochmal schnell den Fließen Boden und wünscht uns eine gute Nacht. Wir sind begeistert. Wir brauchen nicht einmal das Zelt aufzubauen. Wir können es uns direkt auf dem Boden mit unseren Matten und Schlafsäcken bequem machen. Na dann "Guts Nächtle"!

 

Ready for Day Number 2 on the "Death Road", fertig für den 2. Tag auf der "Todesstraße"

this is were we have to go, hier müssen wir entlang

we pass many landslides, wir kommen an vielen Erdrutschen vorbei

We meet Spencer and his Girlfriend from South Africa on the Road. Time to Exchange some Travel Stories, Wir treffen Spencer und seine Freundin aus Südafrika, Zeit um ein paar Reisegeschichten auszutauschen

Auch der dritte und letzte Morgen auf dem "Trampolin de la Muerte" begrüßt uns mit Sonnenschein. Es fehlen nur noch 5 Kilometer bis zum finalen Gipfel und dann kommt die  lang ersehnte Abfahrt ins Tal nach San Francisco wo der Asphalt wieder beginnt und die "Todesstrasse" offiziell endet. Noch einmal genießen wir die grandiosen Blicke auf die Bergwelt der Anden und dann ist es geschafft. Wir sind oben! Wir hüpfen und tanzen euphorisch auf dem Gipfel und essen unser letztes Stück Kuchen das wir uns als "Gipfelbelohnung" aufgehoben haben. Dann rollen wir entspannt ins Tal. Auf dem Weg treffen wir viele Bauarbeiter die mit Hacken und Schaufeln die Straße ausbessern. Wir erfahren das derzeit der Neubau einer kürzeren und asphaltierten Straße zwischen Mocoa und San Francisco erfolgt. Anstelle von 80 Kilometern wird die neue Straße nur noch 40 Kilometer lang sein und durch etliche Tunnel verlaufen.

Für den Autoverkehr sicher ein Segen denn die aktuelle Route ist nicht ungefährlich. Und wer weiß, vielleicht wird es die alte Route in ein paar Jahren gar nicht mehr geben...wir sind jedenfalls froh das Abenteuer von Kolumbien`s Todesstraße gewagt zu haben und eines ist sicher: Dies ist eine der spektakulärsten Straßen die wir je geradelt sind!

the second night we spend in a small School in the tiny village "Cabanas". Die zweite Nacht haben wir in eine Schule in dem winzigen Dorf "Cabanas" verbracht.

we have to cycle through several rivers, wir müssen durch mehrere Bäche fahren

the third and final summit, der dritte und letzte Gipfel

we made it! Wir haben es geschafft!

Von Colòn nach Ipiales (14.9.-21.9.16)

"Good Bye Colombia"

Unsere Zeit in Kolumbien neigt sich dem Ende zu. Nach 6 Wochen in diesem unglaublichen Land sind wir inzwischen im äußersten Süden Kolumbiens angelangt. Es sind nur noch wenige Kilometer bis zur Grenze nach Ecuador aber dennoch wartet noch ein absolutes Highlight auf uns. Es ist das Bild das ich immer vor Augen hatte wenn ich an Kolumbien dachte. Lange bevor wir uns auf die Reise begaben hatten wir im Internet ein Bildband über die Panamericana entdeckt. Oft haben wir während unserer Reisevorbereitung von den Bilder inspirieren lassen. Vor Allem wenn es einmal nicht so lief wie wir es uns vorstellten haben uns die fantastischen Aufnahmen immer wieder angetrieben und motiviert weiter zu machen. Oft habe ich an dieses eine Bild gedacht, eine Kathedrale auf einer Brücke über einer Schlucht gebaut von der ich bis vor kurzem nicht einmal den Namen wusste! Jetzt kenne ich ihn... "Las Lajas". Nur 10 Km von der Grenze nach Ecuador entfernt liegt dieses Juwel gut versteckt in einem Canyon ein wenig außerhalb der Stadt Ipiales.

Nach einigen Ruhetagen in dem kleinen Ort Colòn machen wir uns auf den Weg für unsere finalen Kilometer in Kolumbien. Die nächsten drei Tage geht es wieder ordentlich in die Anden. Es vergeht kein Tag an dem wir weniger als 1000 Höhenmeter radeln. Wir fahren entlang der wunderschönen Lagune "La Cocha, passieren herrliche Wasserfälle und nach einem endlosen Tag Anstieg belohnen wir uns auf dem Gipfel vor der 30 Kilometer langen Abfahrt mit Kuchen und Erdbeeren in Sahne...

Wir genießen die schier endlose Abfahrt allerdings immer mit dem Wissen das es hinter dem Tal in dem die Stadt Pasto liegt wieder genau so weit hoch geht. Inzwischen haben wir uns langsam an das ständige Auf- und Ab gewöhnt denn hier in den kolumbianischen Anden spielt sich alles zwischen 2500 und 4000 Meter über dem Meeresspiegel ab.

"house of fried Guinipig", Das "Haus des gebratenen Meerschweins", ein beliebtes Gericht in einigen Ländern Südamerikas

beautiful waterfall along the Road, wunderschöner Wasserfall am Wegesrand

on the top of a hill we see this little chapell, auf dem Gipfel eines Hügels sehen wir diese kleine Kapelle

Road to the "Laguna la Cocha", Straße zur Lagune "La Cocha"

Laguna La Cocha

it`s freezing cold! Es ist super kalt!

The town Pasto, Die Stadt Pasto

Die Stadt Pasto umfahren wir auf einer Umgehungsstraße. Wir haben schon lange keine Lust mehr in größere Städte rein zu radeln wenn wir es vermeiden können. Von der Umgehungsstraße aus haben wir einen tollen Blick auf die riesige Stadt inmitten der Anden und übernachten im kleinen Örtchen Tangua. Von hier aus sind es noch zwei Tagesetappen hauptsächlich Anstieg bis nach Ipiales.  

Ipiales ist eine typische Grenzstadt. Es ist schwierig die Atmosphäre von Grenzstädten in Worte zu fassen. Eben ein bisschen heruntergekommen, Menschen die auf den Straßen herumlungern, jede Menge Industrie und die obligatorischen Nachtclubs entlang der Ein-und Ausfahrtsstraßen.  Die Stadt ist größer als erwartet. Wir benötigen eine knappe Stunde um bis ins wuselige Zentrum zu fahren. Zeltmöglichkeiten gibt es hier keine und daher machen wir uns auf die Suche nach einem preiswerten Hotel. Die Suche ist schwieriger als erwartet. Die meisten Hotels wollen umgerechnet zwischen 40 und 50 Euro die Nacht. Wir schieben unsere Räder in eine Seitenstraße in der  Marktstände aufgebaut sind an denen Billigwahre verkauft werden und die Hilfe kommt mal wieder völlig unerwartet. Einer der Verkäufer spricht uns an und will einiges über unserer Reise wissen. Nachdem wir eine viertel Stunde geplaudert haben frage ich ihn nach einem preiswerten Hotel und das ist gar kein Problem. Die meisten billigen Hotels haben so kleine Schilder und Eingänge das wir diese doch glatt übersehen haben und schon schieben wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite unsere Räder durch einen der langen schmalen Flure in einen Hinterhof der sich überraschender Weise als ziemlich hell und geräumig erweist. Um den Innenhof  gehen die zum Teil recht großen Zimmer ab. Der Besitzer des Hotels zeigt uns einen Raum der mir auf Anhieb gefällt...wäre da nicht ein furchtbarer penetranter Kloakegeruch. Ich frage nach weiteren Zimmern und schließlich einigen wir uns auf ein Doppelzimmer das anstelle von 8 Euro 10 Euro die Nacht kostet aber dafür akzeptabel riecht. Im Nachbarzimmer übernachtet eine nette kolumbianische Familie die sich gerade auf einer Reise mit dem Bus nach Ecuador befindet. Sie haben bereits Las Lajas besucht und erklären uns den Weg dort hin. Zudem bekommen wir einen "merkwürdigen" Tipp. Wir dürften nicht vergessen in der nächsten Stadt hinter der Grenze in Ecuador den Friedhof zu besuchen. Aja denke ich, irgendwie schon ein bisschen skurril aber kommentiere es nicht weiter.

Wir nehmen den Bus nach Las Lajas. Der Bus hält oberhalb der Schlucht und wir schlendern den asphaltierten Weg hinunter zur Kathedrale. Erst im letzten Moment wird die imposante Kirche die über der Schlucht zu schweben scheint sichtbar und der Anblick verschlägt einem fast den Atem! In der Kathedrale sind Himmel und Menschen. Es ist ein bedeutender Pilgerort und aus dem Kirchenschiff klingen melancholische Gesänge. Es ist gerade Messe. Wir stellen uns an den Eingang und lauschen  ergriffen der Musik.

Anschließend laufen wir entlang der verschiedenen Wanderwege um die Kathedrale aus den verschiedenen Perspektiven betrachten zu können.

Die Felswände in der näheren Umgebung sind gepflastert mit kleinen Gedenktafeln. Scheinbar jeder möchte der Jungfrau von Las Lajas für empfangene Wohltaten oder Wunder danken.

back on the Panamericana, zurück auf der Panamerikana

beautiful Panamericana between Pasto and Ipiales, wunderschöne Panamerikana zwischen Pasto und Ipiales

Kathedral Las Lajas near Ipiales, Kathedrale Las Lajas in der Nähe von Ipiales

The view from the river is stunning, der Blick von Fluß aus ist fantastisch

Unser letzter Morgen in Kolumbien ist angebrochen. Uns trennen nur noch 4 Kilometer zur Grenze nach Ecuador. Wir "verprassen" unsere letzten Pesos beim Bäcker und im Supermarkt. Die nette Familie aus dem Nachbarzimmer kommt um uns zu verabschieden und wir bekommen beide einen kleinen silbernen Schlüsselanhänger in Herzform geschenkt. Damit wir Kolumbien immer in guter Erinnerung behalten. Wir sind gerührt. Der Abschied von Kolumbien fällt schwer. Es ist kaum in Worte zu fassen wie sehr uns dieses Land in seinen Bann gezogen hat. Kolumbien hat sich verändert und das schlechte Image das dem Land  anhaftet ist  nicht mehr gerechtfertigt. Wir sind uns einig das es das Land auf unserer Reise ist das uns bis dato am meisten fasziniert und überzeugt hat. Die Menschen und ihre Kultur der Gastfreundschaft sind einzigartig und die verschiedenen Klimazonen mit ihren diversen Landschaften haben uns unendlich beeindruckend. Es gibt in Kolumbien einen Spruch auf Touristenplakaten der für uns  das ganze auf den Punkt bring: "El unico riesgo es... que te quieras quedar!"...."Das einzige Risiko ist... das Du bleiben möchtest!"